Einzug in unser Haus

ABSCHLUSS UNSERER ZEIT IN CUENCA

Unser Autokauf ist perfekt! Wir ersparen dem Leser für dieses eine Mal genauere Details zu den notwendigen Formalitäten…Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschieden wir uns von Lola, unserer Vermieterin. Sie hat uns mit vielen Tipps weitergeholfen und wir denken jemanden gefunden zu habe, den wir immer wieder gerne besuchen werden.

UNSER CONTAINER

Mit über einer Woche Verspätung – die zu vielen zusätzlichen Kosten führte – wurden wir endlich zur Inspektion gebeten. Wir fuhren zu einem „almacen temporal“ – einem temporären Lagerhaus – am Stadtrand von Cuenca. Dort werden die Container vorübergehend gelagert bis alle nötigen Papiere diskutiert, unterschrieben, genehmigt und vielfach kopiert worden sind.
Wie üblich viel zu pünktlich finden wir uns am vereinbarten Ort ein und warten auf das Eintreffen der Herren vom Zoll. Nach dem Austausch der üblichen Höflichkeiten begeben wir uns mit klopfenden Herzen zu unserem Container. Was, wenn sie die Solarpanels nicht passieren lassen? Die als gebraucht deklarierte Stereoanlage, die wir im August gekauft hatten? Unseren Kühlschrank? Viele unserer Kisten werden geöffnet, durchwühlt und halbherzig wieder gepackt und mit einem Zollklebestreifen versehen. Nach etwas mehr als einer Stunde ist die Erleichterung gross als wir das OK zum Transport zu unserem Haus bekommen!
Im Gespräch mit Personen in La Unión wurde uns immer wieder versichert, dass ein 20 ft Container bis zu unserem Haus hochfahren kann. Um uns zusätzliche Unannehmlichkeiten zu ersparen und weil wir ja nun schon das Eine oder Andere erfahren und gelernt haben, organisierten wir einen kleinen Transporter, der kurzfristig per Telefon „aktiviert“ werden konnte. Und siehe da, der geübte Lastwagenchauffeur, der unzählige Fahrten über die Anden absolviert hat, weigert sich zu unserem Haus hochzufahren…Zwei halsbrecherische Ladungen später befinden sich all unsere irdischen Güter in unserem zukünftigen Essensraum.

EINZUG IN UNSER HAUS UND DER BEGINN DER RENOVATIONSARBEITEN

Bereits nach kurzer Zeit hat Dan alle Teile unseres Bettes geortet und zusammengeschraubt – wir schlafen an diesem Abend inmitten unserer Kisten in unserem eigenen Bett!
Den nächsten Tag verbringen wir mit Auspacken von Küchenutensilien und dem Umherschieben von Kisten, bis wir genügend Platz finden um unsere Kleider und Schuhe sinnvoll unterzubringen. Wir konnten uns mit Efren, dem Mann, der sich all die Jahre um dieses Grundstück gekümmert hat, einigen und glauben, einen vertrauenswürdigen Helfer gefunden zu haben! Am Montag stellt er uns Patrizio vor auf unserer Suche nach einem zuverlässigen Maurer und am Freitag bereits ist unser kleines Häuschen, das neben dem Haupthaus steht so umgebaut, dass Dan sein Werkzeug darin unterbringen kann.
Unser Garten hat während dieser ersten Woche gewaltige Fortschritte gemacht und laufend werden neue Pflanzen gepflanzt, damit sie während des sich nähernden Winters wachsen können. Das tönt sehr ungewöhnlich für jemanden aus unseren Breitengraden; in Ecuador gibt es nur zwei Jahreszeiten. Der Winter ist die feuchtere Jahreshälfte und dauert von ca. Dezember bis Mai. Das Arbeiten im Freien auf unserem eigenen Land ist schön und die Temperaturen – zwischen 22°C und 30°C – sind wunderbar!
Dan ist fleissig dabei, das obere Stockwerk auszuhöhlen und auf kommende Arbeiten vorzubereiten. Wir planen den Haupteingang zu verschieben und die nötigen Baumaschinen dazu sind bestellt und die Arbeiten sollten nächste Woche beginnen. Auch unser Reservoir wird ausgebaut um auf grössere Wassermassen vorbereitet zu sein, die hier im Winter anfallen.
Bewässerung ist hier ein ganz ausgeklügeltes System. Hoch oben in den Bergen ist das Reservoir, das für unsere Region jeden Samstag geöffnet wird. Jeder Grundstückbesitzer bekommt pro Hektare eine Stunde Wasser. Aus diesem Grund hat jedes Grundstück ein eigenes Reservoir. Dort wird das Wasser gesammelt, das nicht unmittelbar zur Bewässerung verwendet wird. Oft züchten die Leute Talapia (Fische) in diesen Teichen – zum einen fressen diese die Mückenlarven, zum anderen bereichern sie den Menüplan erheblich!

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